Vorläufiger Endpunkt der Brautradition in Altdorf
Es war 1997. Das Brauhaus Altdorf wurde von Glossnerbräu übernommen und damit endete die jahrhundertelange Brautraditon in Altdorf. Oft wurde das Altdorfer Bier getrunken – es war akzeptiert und wurde geliebt. Viele trauern zum Beispiel auch heute noch dem legendären Altdorfer Weizen hinterher – ebenso einige unserer aktuellen Mitglieder, sodass der Wunsch und das Ziel im Laufe der Jahre immer mehr Gestalt annahm, in Altdorf wieder respektabel Bier zu brauen.
Lediglich der Name und das Gebäude ist noch heute in Altdorf präsent: Der Brauhaus Altdorf e. V., ist ein befreundeter Verein (aber nicht zu verwechseln), der mit vielen Konzerten und Veranstaltungen ein wichtiger Bestandteil der hiesigen Kulturlandschaft ist, und die alten Räumlichkeiten im Brauhaus Altdorf mit Leben füllt.
Übrigens: Glossnerbräu aus Neumarkt vertreibt heute noch ein Bier als Altdorfer. Die Markenrechte liegen nach wie vor bei dieser Brauerei. Aus Altdorf kommt das Bier freilich nicht mehr.
Die Frühsude
Ebenso mit dem Altdorfer Bier großgeworden ist unser diplomierter Braumeister Fuzzi. Bis heute hauptberuflich im Abfüllbusiness tätig, verfolgte er kontinuierlich den Wunsch, seiner eigentlichen Berufung wieder mehr Raum zu geben – dem Bier brauen.
Als Startpunkt können dann die Sude im Wurstkessel eines befreundeten Metzgers ab dem Jahre 2011 gelten. Es entstanden hopfige Biere – damals schon mit dem Altdorfer Hopfen gebraut, den wir heute auch gerne verwenden. Die ursprüngliche Braucrew war zu dieser Zeit schon beisammen. Aber es wurde noch lange an vielen Abenden am Tresen in den Lieblingskneipen geplant, diskutiert und sinniert.
Die Vereinsgründung
Ende 2018 war es dann soweit. Alles war zusammengekauft, durchüberlegt und endlich reif. Die Gründungsversammlung für den Altdorfer Brauverein konnte endlich stattfinden und schließlich auch die notarielle Eintragung als Verein. Auch den Gründungssud hatte Fuzzi schon gebraut, der dann feierlich verkostet wurde – ein helles untergäriges, unfiltriertes Bier. Gleich die Punktlandung!
Der ursprüngliche Braukeller
Im Hause Bergmann wurde aus der Waschküche der Braukeller. Nun wurde ganz regelmäßig gebraut und für die Vereinsmitglieder, Verwandte, Freunde und Interessierte auch abgefüllt – in wunderschönen 1-Liter-Saftflaschen mit Kronkorkenverschluss. Zu den Brautagen gesellten sich immer viele Freunde dazu, und hielten auch nicht selten bis zur Hefegabe aus. Eine fast schon legendäre Zeit!
Viele Brautage und einige Feste später nahm der Wunsch immer mehr Formen an, sich zu vergrößern. Der Bergmännische Keller wurde einfach zu klein! Umhören, anschauen, sondieren – nie war das Richtige dabei. Einfach irgendwo hin kam nicht infrage: Bier braucht die richtige Heimat!
Im Herzen Altdorfs
Und wenn es passt, dann passt es: Schließlich konnten wir eines der traditionsreichsten Wirtshäuser mitten in Altdorf mieten, welches uns seit Mai 2021 als Brauerei und Vereinsheim dient – der Goldene Ochse am Unteren Markt. Wir sind froh und es erfüllt uns mit Stolz, dass wir hier, wo schon vor Jahrhunderten Bier gebraut und ausgeschenkt wurde, wieder an Altdorfs Brautradition anknüpfen können und auch fester Bestandteil des kulturellen Lebens in unserer kleinen, aber bunten und niemals müden Stadt sind!
Übrigens: Wir sind nicht die Einzigen oder die Ersten, die in Altdorf wieder Bier brauen. Unabhängig von uns gibt es z. B. seit 2008 eine regelmäßige Hausbräu und ein super Bier gibt es auch bei einem anderen Hausbrauer in Altdorf. Und es wird bestimmt noch den Ein oder Anderen geben, der auch schon einmal einen Sud daheim probiert hat. Wir freuen uns auf den Austausch und das Zusammenkommen in unserem Verein.
Gut Sud!